Dienstag, 25. August 2015

Island: Zugang zur Unterwelt und Heim der Weihnachtsgesellen - Dimmuborgir

Moin moin,

heute geht es in meinem Reisebericht um Dimmuborgir - nicht die norwegische Band, sondern ein Areal voller riesiger, bizzarer Lavaformationen auf Island. Dimmuborgir bedeutet übersetzt ungefähr "Dunkle Burgen", was ziemlich gut beschreibt, was man dort sieht: schwarze oder zumindest dunkelbraune Trollbehausungen. Laut den Volkssagen findet man hier den Zugang zur Unterwelt, und in der christlichen Überlieferung ist dies der Ort wo Satan landete, als er als gefallener Engel aus dem Himmel gestoßen wurde.
 
Skyline der Trollstadt.
 
Dimmuborgir liegt etwas östlich des beliebten Touristenziels Mývatn (sehr treffender Name, übersetzt: Mückenwasser). Freund wollte aus unerfindlichen Gründen eigentlich gar nicht dort hin, ich bestand aber darauf (letztenendes fand er es wohl doch ganz nett). Begehbar gemacht und ausgeschildert sind verschieden lange Wanderwege zwischen etwa 0,5 und 8 km, wir haben auf der Karte geschaut welche Stellen wir sehen wollen und dann zwei kürzere kombiniert.

Islands Landschaften sind alle relativ jung, so auch Dimmuborgir: erst vor ca. 2.000 Jahren sind diese Formationen bei einem Vulkanausbruch entstanden (zum Vergleich: das Hügelgrab Newgrange in Irland, das wir letzes Jahr besucht haben, existierte damals schon seit etwa 3.200 Jahren).
Neben den üblichen Elfen leben in Dimmuborgir die 13 Jólasveinar (Weihnachtsgesellen), Söhne der Trolle Grýla und Leppalúði. Sie entsprechen praktisch isländischen Weihnachtsmännern und sind Halbtrolle. Zwar bringen sie auch Geschenke, machen aber auch allerhand Unfug. Man kann sie antreffen, wenn man in dem Bereich Hallarflöt laut "Jólasveinn!" ruft (Weihnachtsmann). Allerdings klappt das wohl eher im Dezember, wenn sie sich auf das Julfest vorbereiten. Wir wollten sie jedenfalls nicht bei ihrem "Sommerschlaf" in den Höhlen stören...
Hallarflöt - Vorsichtig, hier leben Trolle!
Formschöner Lava-Tudorbogen.
Aus diversen merkwürdigen Formationen, die man auf dem Weg sieht, sticht eine ganz besonders heraus: Kirkja, die Kirche. Der natürlich entstandene, perfekte Bogen erinnert wohl an ein Kirchenportal. Ein kleiner Weg führt auch direkt bis an den Bogen, der in der Mitte grob geschätzt 4 m hoch ist. Die Höhle direkt dahinter ist noch größer, da sie bergab geht und nach oben hin eine Art Gewölbe hat. Auf der anderen Seite ist dann eine ähnlich große Öffnung. Als Rundumsicht kann man die Kirkja (und viele andere tolle Ecken Islands) übrigens hier ansehen!
Man hat von Dimmuborgir aus eine wunderschöne Aussicht nach Westen über den nahegelegenen See Mývatn und nach Norden auf den Krater Hverfjall (zu Kratern in Island später mehr...).
 
Aussicht auf den See Mývatn.
 

1 Kommentar:

  1. aha ...da haben die Blackies also ihren Namen her...die Landschaft ist aber deutlich beindruckender als die Musik der Band muss ich sagen..

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